Das Empfehlungsprogramm von Perplexity AI – eine vertane Chance?

Das Empfehlungsprogramm von Perplexity AI – eine vertane Chance?

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Perplexity AI und das Referral Marketing-Programm: Eine vertane Chance?

Einführung: Perplexity AI auf Wachstumskurs

Perplexity AI, eine auf künstlicher Intelligenz basierende Suchmaschine, hat in den letzten Monaten beeindruckende Zahlen vorgelegt. Mit einer Bewertung von 9 Milliarden Dollar und über 15 Millionen monatlichen NutzerInnen stellt sich das Unternehmen als ernstzunehmender Herausforderer von Suchgiganten wie Google und Bing dar.

Doch überrascht die wenig einfallsreiche Umsetzung des eigenen Referral Marketing-Programms.

Das Referral Marketing-Programm von Perplexity AI

Perplexity AI bietet derzeit drei verschiedene Empfehlungsmodelle an:

  1. "Give $10, Get $10": NutzerInnen, die Freunde für ein Perplexity Pro-Abonnement werben, erhalten jeweils 10 Dollar Rabatt – sowohl der Werbende als auch die geworbene Person.
  2. "Back to School"-Programm: Ein spezielles Angebot für Studierende, bei dem bei Erreichen einer Mindestanzahl von Anmeldungen an einer Hochschule alle TeilnehmerInnen ein kostenloses Jahr Perplexity Pro erhalten.
  3. Campus Strategist Program: Studierende fungieren als BotschafterInnen und bewerben Perplexity AI an ihrer Hochschule mit Hilfe von Marketingbudgets und Mentoring.

Warum dieses Programm eventuell eine vertane Chance ist?

Obwohl Referral Marketing ein mächtiges Werkzeug sein kann, um Wachstum zu generieren, bleiben die Bemühungen von Perplexity AI weit hinter ihrem Potenzial zurück.


Hier sind meine zentralen Kritikpunkte:

  1. Fehlende Kreativität:
    Das "Give $10, Get $10"-Modell ist ein Standardangebot, das kaum Begeisterung hervorruft. Für ein Unternehmen, das sich selbst als innovativer Vorreiter im Bereich der künstlichen Intelligenz positioniert, wirkt dieses Programm erschreckend uninspiriert.

  2. Triviale Umsetzung:
    Die Prämien sind überschaubar und bieten keinen großen Anreiz, insbesondere für NutzerInnen, die bereits ein kostenpflichtiges Abonnement abgeschlossen haben. Warum sollten sie aktiv werben, wenn der Mehrwert so gering ist?

  3. Lokale Beschränkungen – Erinnerungen an Facebooks Anfänge:
    Das "Back to School"-Programm ist ein klassisches Beispiel für ein lokal beschränktes Testmodell. Es richtet sich nur an Studierende und ist auf spezifische Universitäten begrenzt. Diese Strategie erinnert stark an die Anfänge von Facebook, das 2004 ebenfalls mit einer gezielten Ausrichtung auf Studierende der Harvard-Universität startete, bevor es nach und nach andere Hochschulen und schließlich die breite Öffentlichkeit einbezog.
    Der Unterschied? Während Facebook mit einem klaren Plan und einer starken Mission agierte, wirkt Perplexitys Ansatz wie ein isolierter Test ohne langfristige Vision. Es fehlt die Kraft, die NutzerInnen davon überzeugt, dass sie Teil von etwas Revolutionärem sind.

  4. Keine emotionale Bindung – Story fehlt:
    Perplexity AI nutzt nicht die Macht einer starken Geschichte. Ein gutes Referral-Programm sollte eine positiv polarisierende Story erzählen, die Begeisterung weckt. Warum nicht die Vision von Perplexity stärker betonen? Zum Beispiel: „Hilf uns, die Suche zu revolutionieren!“ – oder: „Werde Teil einer Bewegung, die das Internet transparenter macht.“

  5. Kein Movement, keine Community:
    Erfolgreiche Referral-Programme integrieren NutzerInnen in eine größere Mission oder Community. Perplexity AI bleibt jedoch rein transaktional: „Empfiehl uns und erhalte 10 Dollar.“ Das reicht nicht aus, um ein langfristiges Engagement oder eine emotionale Verbindung zu schaffen.

  6. Keine Polarisierung:
    Positiv polarisierende Programme schaffen eine „Wir-gegen-die“-Mentalität, die NutzerInnen dazu motiviert, Teil von etwas Größerem zu werden. Warum nutzt Perplexity diese Chance nicht, um sich klar von Google und anderen Suchgiganten abzugrenzen? Eine Botschaft wie „Die KI-Suchmaschine für Menschen, nicht für Algorithmen“ könnte starke emotionale Anreize setzen.

  7. Mangelnde Integration:
    Das Programm wirkt wie ein isolierter Versuch, ohne nahtlose Integration in die Benutzererfahrung von Perplexity AI. NutzerInnen müssen aktiv nach dem Programm suchen, anstatt dass es organisch in den Onboarding-Prozess eingebettet ist.

Wie könnte ein besseres Referral-Programm aussehen?

Perplexity AI hat das Potenzial, ein bahnbrechendes Referral Marketing-Programm zu entwickeln. Hier sind einige Ideen:

  1. Eine starke Story entwickeln:
    Baue eine Geschichte um die Mission von Perplexity auf. Zum Beispiel:
    • „Werde Teil der Revolution im Suchmaschinenmarkt.“
    • „Hilf uns, die transparenteste und innovativste Suchmaschine der Welt aufzubauen.“
  2. Community und Movement:
    Gründe eine Community von BotschafterInnen, die sich als Teil eines Movements sehen. Diese könnte auf sozialen Medien geteilt werden, um eine stärkere emotionale Bindung zu schaffen.

  3. Exklusive Vorteile:
    Belohne NutzerInnen mit Zugang zu exklusiven Features oder Beta-Tests, anstatt nur mit Rabatten. Dadurch entsteht das Gefühl, Teil von etwas Besonderem zu sein.

  4. Gamification und Herausforderungen:
    Nutze Gamification, um NutzerInnen aktiv in die Wachstumsstrategie einzubinden. Zum Beispiel:
    • Ein Punktesystem, bei dem sie für jede Empfehlung Punkte sammeln, die sie gegen Features eintauschen können.
    • Eine Herausforderung: „Empfiehl 5 Freunde und erhalte kostenlos Zugriff auf unser Pro-Jahresabo.“
  5. Globale Skalierung:
    Starte ein Programm, das nicht nur Studierende, sondern auch Fachleute, Kreative und Tech-Enthusiasten weltweit anspricht.

Fazit: Ein starker Start mit viel Verbesserungspotenzial

Perplexity AI zeigt, dass es Referral Marketing ernst nimmt – doch das aktuelle Programm nutzt weder die Macht einer starken Geschichte noch die emotionale Verbindung, die ein Movement erzeugen könnte. Die Beschränkung auf Studierende erinnert zwar an die Anfänge von Facebook, doch ohne eine klare Vision und ein besseres Narrativ bleibt die Wirkung begrenzt.

Das Unternehmen hat das Potenzial, nicht nur eine Suchmaschine zu sein, sondern eine Community zu schaffen, die das Internet verändert. Ob dies gelingt, wird davon abhängen, wie mutig und kreativ die nächsten Schritte gestaltet werden:

Ich meine, Empfehlungsmarketing sollte nicht als Anhängsel gestaltet werden, sondern das gesamte Unternehmen durchdringen!

Kann Perplexity mit seinem aktuellen Ansatz langfristig überzeugen, oder sollte das Unternehmen dringend nachbessern? Schreib es in die Kommentare!

Über den Autor:

Björn Mayer

Björn Mayer ist Gründer und Geschäftsführer von VIRALLY, der ersten und einzigen Growth Marketing-Agentur im D-A-CH-Raum, die sich exklusiv auf Referral Marketing konzentriert. Björn implementiert mit seinem Team virale Wachstumsstrategien für innovative Start-ups und eCommerce-Unternehmen. Björn hat Frameworks und Systeme wie den Proof-of-Virality, die Virale Company, Viral Offers und viele mehr entwickelt und perfektioniert.