Empfehlungsmarketing und politisches Campaigning: Zwei Seiten derselben Medaille

Empfehlungsmarketing und politisches Campaigning: Zwei Seiten derselben Medaille

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Empfehlungsmarketing und politisches Campaigning: Zwei Seiten derselben Medaille

Was haben politisches Campaigning und Empfehlungsmarketing gemeinsam?
 Das eine dreht sich um Wahlen und gesellschaftliche Bewegungen, das andere darum, Produkte und Marken zu promoten. Aber wenn wir genauer hinsehen, wird klar: Beide nutzen dieselben Prinzipien, um Menschen zu überzeugen, zu mobilisieren und mitzureißen.

Und ein Name, der diese beiden Welten perfekt verkörpert, ist Elon Musk. Musk, der ursprünglich als Unternehmer bekannt wurde, bewegt sich heute immer mehr in politischen Sphären – und setzt dabei die gleichen Mechanismen ein, die er im Marketing für Tesla, SpaceX oder Twitter (heute X) perfektioniert hat. Dabei verfolgt er eine klare Agenda, die auf libertären Prinzipien wie Marktfreiheit und minimaler staatlicher Regulierung basiert.

1. Elon Musk: Der Unternehmer als Politiker mit libertärer Agenda

Elon Musk ist das perfekte Beispiel für die Verschmelzung von Marketing und Politik. Seine Unternehmen wie Tesla oder SpaceX sind nicht nur Marken, sondern Bewegungen – und Musk versteht es meisterhaft, sich als Anführer einer Vision zu inszenieren.

Doch über seine Unternehmensvision hinaus ist Musk auch eine politische Figur geworden. Seine Haltung basiert auf libertären Prinzipien:

  • Freie Märkte: Musk befürwortet weniger staatliche Eingriffe und setzt auf Wettbewerb als treibende Kraft.
  • Selbstverantwortung: Er stellt die individuelle Freiheit und Eigenverantwortung über staatliche soziale Sicherungssysteme.
  • Kritik an Gewerkschaften und Arbeitnehmerschutz: Musk lehnt Gewerkschaften ab und sieht sie als hinderlich für Innovationen. Seine Haltung führt oft zu Auseinandersetzungen mit Arbeitnehmerschutzbehörden, z. B. in Tesla-Fabriken.
  • Technokratischer Sozialdarwinismus: Seine Vision, Menschen auf den Mars zu bringen oder die Menschheit durch Technologie zu retten, impliziert eine Philosophie, bei der „die Starken und Innovativen“ die Zukunft bestimmen.

Warum das polarisiert:
Diese libertäre Agenda stellt ihn in Konflikt mit etablierten Strukturen wie Gewerkschaften, Regulierungsbehörden und sozialen Bewegungen, die mehr Gleichheit und Schutz für Schwächere fordern.

2. Netzwerke nutzen: Die Macht der persönlichen Verbindung

Im Kern geht es bei politischem Campaigning und Empfehlungsmarketing darum, die Macht der Netzwerke zu nutzen:

  • In der Politik: Menschen überzeugen ihre Freund:innen, Familie oder Kolleg:innen, sich einer Bewegung anzuschließen oder für eine Partei zu stimmen.
  • Im Marketing: Zufriedene Kund:innen teilen ihre Begeisterung mit anderen – und Empfehlungen von Freund:innen haben eine ungleich höhere Glaubwürdigkeit als klassische Werbung.

Musk als Meister der Netzwerke:
Elon Musk nutzt soziale Medien wie Twitter (jetzt X), um direkt mit Millionen von Menschen zu kommunizieren. Er schafft eine persönliche Verbindung zu seiner Community – und lässt sie sich wie ein exklusiver Club fühlen, der direkten Zugang zu seinen Gedanken hat.

3. Bewegungen schaffen: Viralität und Emotionen nutzen

Große politische Kampagnen wie „Yes We Can“ von Barack Obama oder Fridays for Future leben davon, dass sie zu einer Bewegung werden. Genau das macht auch ein erfolgreiches Empfehlungsmarketing aus: Es geht nicht nur darum, ein Produkt zu verkaufen, sondern Menschen das Gefühl zu geben, Teil von etwas Größerem zu sein.

Das Movement-Konzept bei Musk:

  • Mit Tesla verkauft Musk keine Autos – er verkauft die Vision einer nachhaltigen Zukunft.
  • SpaceX ist mehr als ein Raumfahrtunternehmen – es ist der Traum, die Menschheit zu einer multiplanetaren Spezies zu machen.
  • Selbst Twitter/X inszeniert Musk als „Hort der Meinungsfreiheit“ – auch wenn Kritiker:innen sagen, dass diese „Freiheit“ oft dem Recht des Stärkeren entspricht.

In der Politik wie im Marketing gilt: Wer eine Bewegung schafft, inspiriert Menschen dazu, Botschaften oder Produkte von sich aus zu verbreiten.

4. Sozialdarwinismus im Diskurs

Musk’s libertäre Haltung kann auch als moderner Sozialdarwinismus interpretiert werden:

  • Er propagiert eine Welt, in der Innovation, Technik und Wettbewerb die stärksten und besten Ergebnisse hervorbringen.
  • KritikerInnen werfen ihm jedoch vor, soziale Verantwortung und den Schutz von Schwächeren zu ignorieren. Seine Auseinandersetzungen mit Gewerkschaften und Vorwürfe zu schlechten Arbeitsbedingungen bei Tesla untermauern diese Kritik.

Warum das funktioniert:
Musk spricht eine Zielgruppe an, die an individuelle Freiheit, Risikobereitschaft und das Streben nach Größe glaubt – gleichzeitig polarisiert er aber diejenigen, die soziale Gerechtigkeit oder mehr Regulierung fordern.

5. Polarisierung: Musk’s Werkzeug in Marketing und Politik

Wie in der Politik nutzt Musk auch im Marketing das Prinzip der Polarisierung:

  • Marketing: Tesla steht gegen die „alten Automobilhersteller“, SpaceX gegen die „langsame Bürokratie der NASA“.
  • Politik: Auf Twitter/X positioniert sich Musk oft als Gegenpol zu „Mainstream-Medien“ und Regulierungsbehörden.

Warum das funktioniert:
Polarisierung schafft klare Feindbilder und stärkt das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der eigenen Anhängerschaft. Musk versteht es, sowohl in der Wirtschaft als auch in der Politik, diese Dynamik für sich zu nutzen.

6. Die Schattenseiten: Freiheit oder Ungleichheit?

Während Musk’s libertäre Vision von vielen als inspirierend empfunden wird, stellen Kritiker:innen grundlegende Fragen:

  • Was passiert mit Arbeitnehmenden, wenn Musk’s Welt ohne Gewerkschaften Realität wird?
  • Wie wird soziale Gerechtigkeit gewährleistet, wenn der Fokus ausschließlich auf Wettbewerb und Innovation liegt?
  • Führt der technokratische Ansatz nicht zu einer Welt, in der die „Stärkeren“ dominieren?

Fazit: Musk’s Doppelrolle als Unternehmer und Politiker

Elon Musk zeigt, wie die Mechanismen des Empfehlungsmarketings nicht nur im Business, sondern auch in der Politik funktionieren. Seine Fähigkeit, Netzwerke zu mobilisieren, Bewegungen zu schaffen und emotionale Geschichten zu erzählen, macht ihn zu einem einzigartigen Akteur in beiden Welten.

Gleichzeitig polarisiert seine libertäre Vision, die auf freien Märkten, technologischem Fortschritt und Selbstverantwortung basiert – eine Philosophie, die von vielen als sozialdarwinistisch kritisiert wird.

Die Frage bleibt: Wie werden Musk’s Visionen unsere Gesellschaft und Politik langfristig beeinflussen – und was können wir aus seinen Strategien für unser eigenes Marketing oder politisches Campaigning lernen?

Über den Autor:

Björn Mayer

Björn Mayer ist Gründer und Geschäftsführer von VIRALLY, der ersten und einzigen Growth Marketing-Agentur im D-A-CH-Raum, die sich exklusiv auf Referral Marketing konzentriert. Björn implementiert mit seinem Team virale Wachstumsstrategien für innovative Start-ups und eCommerce-Unternehmen. Björn hat Frameworks und Systeme wie den Proof-of-Virality, die Virale Company, Viral Offers und viele mehr entwickelt und perfektioniert.