Björn Mayer im Talk mit Eric Ries: „Wie der Lean-Start-up-Ansatz, Virality und KI die Gründungswelt verändern.“

Björn Mayer im Talk mit Eric Ries: „Wie der Lean-Start-up-Ansatz, Virality und KI die Gründungswelt verändern.“

  • Startseite
  • >
  • Blog
  • >
  • Björn Mayer im Talk mit Eric Ries: „Wie der Lean-Start-up-Ansatz, Virality und KI die Gründungswelt verändern.“

Interview mit Eric Ries: Wie der Lean-Start-up-Ansatz, Virality und KI die Gründungswelt verändern

Björn Mayer (VIRALLY): Eric, Du hast mit Deinem "Klassiker" The Lean Startup die Art und Weise revolutioniert, wie Start-ups gründen und wachsen. Heute möchte ich mit Dir über Deinen Ansatz sprechen, aber auch über neue Entwicklungen wie Virality und die Rolle von KI. Lass uns direkt starten: Was ist für Dich die Essenz des Lean-Start-up-Ansatzes?

Eric Ries: Danke, Björn! Die Essenz des Lean-Start-up-Ansatzes liegt darin, Unsicherheiten in der Gründung zu reduzieren. Statt riesige Summen in eine Idee zu stecken, die vielleicht nicht funktioniert, geht es darum, mit kleinen, iterativen Schritten zu lernen. Der Kern liegt in drei Prinzipien:

  1. Build-Measure-Learn: Baue einen Prototyp, messe das Kundenfeedback und lerne daraus.
  2. Minimum Viable Product (MVP): Entwickle das kleinste, funktionierende Produkt, um schnell Feedback zu bekommen.
  3. Validated Learning: Triff Entscheidungen auf Basis von Daten, nicht von Bauchgefühl.

1. KI senkt die Eintrittsschwellen für GründerInnen

Björn: Wir leben in einer Zeit, in der KI-Technologien viele Prozesse beschleunigen und vereinfachen. Wie siehst Du den Einfluss von KI auf die Start-up-Welt und den Lean-Ansatz?

Eric: KI ist ein absoluter Game-Changer. Sie senkt die Eintrittshürden dramatisch, weil GründerInnen heute Zugang zu Tools haben, die früher nur großen Unternehmen zur Verfügung standen.

Beispiele:

  • Ideenentwicklung: Mit Tools wie ChatGPT können GründerInnen schneller Konzepte und Strategien entwickeln.
  • Produktentwicklung: Plattformen wie GitHub Copilot ermöglichen es, Software effizienter zu erstellen.
  • Marktforschung: Mit KI-gestützten Analyse-Tools wie Semrush lassen sich Trends und Wettbewerber in Sekunden analysieren.

Der Effekt:
Gründen war noch nie so günstig und zugänglich. Aber genau das erhöht den Wettbewerb. Heute geht es nicht mehr nur darum, eine Idee umzusetzen – es geht darum, sie schneller und besser zu validieren als andere.

2. Die Geschwindigkeit der Validierung ist entscheidend

Björn: Geschwindigkeit scheint im Lean-Start-up-Ansatz eine zentrale Rolle zu spielen. Warum ist es so wichtig, schnell zu validieren?

Eric: Geschwindigkeit ist entscheidend, weil die Zeit Dein größter Gegner ist – sei es durch den Mitbewerb, durch schwindendes Kapital oder durch veränderte Marktbedingungen.

Warum Geschwindigkeit zählt:

  • Marktvorsprung: Wenn Du schneller validierst, kannst Du Deine Idee früher optimieren und auf den Markt bringen.
  • Effizienz: Schnelle Tests sparen Ressourcen, weil Du erkennst, was funktioniert und was nicht.
  • Anpassungsfähigkeit: Mit schnellen Zyklen kannst Du flexibel bleiben und Dich an neue Erkenntnisse anpassen.

Wie hilft KI dabei?
KI-gestützte Tools ermöglichen es, Hypothesen in Tagen statt Wochen zu testen – sei es durch A/B-Tests, automatisierte Feedback-Umfragen oder personalisierte Marketingkampagnen.

3. Der Proof-of-Virality als neuer Maßstab

Björn: Ein Punkt, der für GründerInnen immer wichtiger wird, ist der Proof-of-Virality. Wie siehst Du seine Rolle im Lean-Start-up-Ansatz?

Eric: Der Proof-of-Virality ist heute einer der stärksten Indikatoren für das Potenzial eines Produkts. Es geht nicht mehr nur darum, ein Problem zu lösen – es geht darum, zu zeigen, dass das Produkt exponentiell wächst.

Warum Virality entscheidend ist:

  • Investoren überzeugen: Der Proof-of-Virality zeigt, dass das Produkt nicht nur funktioniert, sondern auch "organisierte Begeisterung" auslöst.
  • Kostenreduktion: Organisches Wachstum senkt die Abhängigkeit von bezahlter Werbung.
  • Nachhaltigkeit: Wenn bestehende NutzerInnen neue NutzerInnen bringen, entsteht ein langfristiges Wachstumsmomentum.

Wie lässt sich Virality messen?

  • Der Viral Coefficient (K-Faktor): Dieser zeigt, wie viele neue NutzerInnen jede/r bestehende bringt. Ein K-Faktor über 1 bedeutet exponentielles Wachstum.
  • Empfehlungsprogramme: Tools wie UpViral helfen, Virality zu strukturieren und zu messen.

Björn: Viele GründerInnen scheuen sich davor, Virality aktiv zu fördern. Sie sagen, es sei zu kompliziert. Was würdest Du ihnen sagen?

Eric: Virality ist kein Zufall, sondern ein Prozess, den man gestalten kann. Ein gutes Beispiel ist Dropbox. Sie haben einen einfachen, aber effektiven viral loop geschaffen: NutzerInnen erhielten zusätzlichen Speicherplatz, wenn sie Freunde einluden.

Meine Tipps:

  1. Einfachheit: Mache es NutzerInnen leicht, Dein Produkt zu teilen.
  2. Anreize: Belohne sowohl die Empfehlenden als auch die neuen NutzerInnen.
  3. Messbarkeit: Setze Tools ein, um den Erfolg Deiner Virality-Maßnahmen zu tracken und zu optimieren.

4. Die Verbindung von Lean, KI und Virality

Björn: Lass uns zum Abschluss die Brücke schlagen: Wie kombinieren Lean-Methoden, KI und Virality die Stärken, um Start-ups schneller und nachhaltiger wachsen zu lassen?

Eric: Diese drei Elemente ergänzen sich perfekt:

  • Lean-Start-up-Methoden: Reduzieren Unsicherheiten und sorgen für schnelle Iterationen.
  • KI: Beschleunigt die Umsetzung und Validierung von Ideen dramatisch.
  • Virality: Schafft organisches Wachstum und reduziert die Abhängigkeit von externem Kapital.

Das Zusammenspiel:
Ein Start-up kann heute mit minimalen Ressourcen starten, durch KI schnell validieren und durch Virality exponentiell wachsen. Das ist die Zukunft der Gründung.

Björn: Eric, vielen Dank für diese spannenden Einblicke. Der Lean-Start-up-Ansatz hat bereits Millionen GründerInnen inspiriert. Mit der Integration von KI und Virality wird er noch relevanter.

Eric: Danke, Björn. Ich bin überzeugt, dass wir erst am Anfang einer neuen Ära des Unternehmertums stehen. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt – wenn man bereit ist, zu lernen und sich anzupassen.

Björn Mayer ist Gründer und Geschäftsführer von VIRALLY, der ersten und einzigen Growth Marketing-Agentur im D-A-CH-Raum, die sich exklusiv auf Referral Marketing fokussiert. Björn implementiert mit seinem Team virale Wachstumsstrategien für innovative Start-ups und eCommerce-Unternehmen. Björn hat Frameworks und Systeme wie den Proof-of-Virality, die Virale Company, Viral Offers und viele mehr entwickelt und perfektioniert.