Start-up – wie definiert der österreichische AWS den Begriff? (Und warum ist das wichtig?)

14. 01. 2023 , in Start-ups

Start-up – wie definiert der österreichische AWS den Begriff? (Und warum ist das wichtig?)

14. 01. 2023 , in Start-ups

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Was ist ein Start-up? Definition und Realität für GründerInnen in Österreich.

In der Welt der Unternehmensgründung scheint der Begriff „Start-up“ allgegenwärtig zu sein. Doch was genau bedeutet es, ein Start-up zu sein – speziell im österreichischen Kontext? Und warum ist es so wichtig, diese Definition zu verstehen, bevor man sich um Förderungen oder Investitionen bemüht?

Die Definition des aws

Die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws), einer der zentralen Fördergeber für Start-ups in Österreich,
definiert ein Start-up klar und präzise. Nach ihrer Einschätzung handelt es sich um Unternehmen, die:

  • Innovativ sind: Ein Start-up zeichnet sich durch eine neuartige Idee, Technologie oder einen disruptiven Ansatz aus, der bestehende Märkte verändert oder neue schafft.
  • Skalierbar sind: Es geht nicht nur um ein gutes Produkt – ein Start-up muss das Potenzial haben, schnell und überproportional zu wachsen.
  • In einer frühen Phase stehen: Typischerweise sind Start-ups in den s fünf Jahren nach ihrer Gründung angesiedelt.

Zusätzlich ist das Ziel eines Start-ups, ein nachhaltiges und profitables Geschäftsmodell zu entwickeln. Dies ist besonders wichtig, da Investoren und Fördergeber auf diese Skalierbarkeit und Wirtschaftlichkeit achten.

Warum die Definition so wichtig ist?

Viele Jungunternehmer fühlen sich zu Unrecht benachteiligt, wenn sie keine Förderungen oder Venture-Capital-Investitionen erhalten. Oft liegt der Grund darin, dass ihr Unternehmen zwar ambitioniert, aber eben kein „Start-up“ im klassischen Sinne ist.

Typische Missverständnisse:

  1. „Ich bin Unternehmer, also bin ich ein Start-up.“
    Nicht jedes Unternehmen, das neu gegründet wird, ist ein Start-up. Ein lokaler Friseursalon oder ein kleiner Online-Shop ist zwar ein wichtiges Business, aber ohne Innovations- und Skalierungskomponente kein Start-up. Sondern eine "Unternehmensgründung". Boot-strapped.

  2. „Es ist unfair, dass ich keine Förderung bekomme.“
    Fördergeber wie die aws und auch potenzielle Investoren orientieren sich an klaren Kriterien. Diese sind nicht dazu da, jemanden auszuschließen, sondern um sicherzustellen, dass Ressourcen gezielt dort eingesetzt werden, wo sie das größte Potenzial entfalten können.

  3. „Investoren sollten flexibler sein.“
    Auch Investoren halten sich an ähnliche Kriterien wie Fördergeber.
    Sie investieren in Start-ups, die nicht nur innovativ sind – sondern auch ein exponentielles Wachstumspotenzial zeigen.

  4. „Impact- oder Social-Start-ups sind doch auch Start-ups?“
    Das ist ein häufiger Irrtum. Impact Start-ups oder Social Start-ups leisten zwar einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag, sind jedoch oft nicht skalierbar – ein entscheidendes Kriterium, um als klassisches Start-up zu gelten. Sie arbeiten meist mit lokalen oder begrenzten Zielgruppen und haben keine globale Wachstumsstrategie. Daher fallen sie oft aus dem klassischen Förder- und VC-Fokus heraus.

  5. „Es sollte einfach sein, Co-Founder zu finden.“
    Ein weiteres Missverständnis ist, dass es leicht sei, Mitgründer für ein Start-up zu gewinnen. „Unechte“ Start-ups – also Unternehmen, die nicht wirklich innovativ oder skalierbar sind – haben oft große Schwierigkeiten, passende Co-Founder zu finden. Warum?
    • Ohne ein klares Wachstumspotenzial fehlt oft die Motivation für mögliche Mitgründer, sich langfristig zu binden.
    • Investorenorientierte Co-Founder suchen gezielt nach Projekten, die den klassischen Start-up-Kriterien entsprechen, um ihre eigene Karriere zu fördern.

Ein Start-up sollte daher nicht nur eine starke Idee haben, sondern auch eine Vision,
die Mitgründer begeistert und überzeugt, Teil des Teams zu werden.

Warum das Verständnis der Kriterien entscheidend ist?

Wenn Du glaubst, dass Dein Unternehmen die Kriterien eines Start-ups erfüllt, lohnt es sich, diese mit den Definitionen von Fördergebern wie der aws abzugleichen. Folgende Fragen helfen dabei:

  1. Ist mein Geschäftsmodell skalierbar?
    Kann Dein Produkt oder Deine Dienstleistung problemlos in andere Märkte expandieren?

  2. Ist mein Ansatz tatsächlich innovativ?
    Bietest Du etwas an, das es so noch nicht gibt oder das bestehende Angebote deutlich verbessert?

  3. Habe ich einen Plan für Wachstum?
    Investoren und Fördergeber erwarten einen klaren Fahrplan, wie Dein Unternehmen wachsen und profitabel werden soll.

Ein Appell an GründerInnen

Wenn Du keine Förderungen oder Investitionen erhältst, ist das kein Grund zur Entmutigung. Stattdessen ist es eine Einladung, die eigene Geschäftsidee kritisch zu hinterfragen und zu überlegen, wie sie den Kriterien eines Start-ups entsprechen könnte. Innovation und Skalierbarkeit sind nicht nur Schlagworte – sie sind essenziell, um langfristig erfolgreich zu sein.

Fazit: Die Realität für Start-ups in Österreich

Nicht jedes junge Unternehmen ist ein Start-up, und das ist in Ordnung. Die Kriterien der aws und anderer Fördergeber sind nicht willkürlich – sie spiegeln die realen Anforderungen wider, die Investoren und der Markt an skalierbare Unternehmen stellen.

Impact- oder Social-Start-ups leisten wertvolle Arbeit für die Gesellschaft, erfüllen jedoch in den seltensten Fällen die Skalierbarkeitskriterien eines klassischen Start-ups. Und „falsche“ Start-ups, die diese Kriterien nicht erfüllen, haben oft größere Schwierigkeiten, Mitgründer oder Investoren zu finden, weil ihre Ideen und Modelle weniger attraktiv wirken.

Unser Rat: Verstehe die Definitionen, analysiere Deine Geschäftsidee kritisch und nutze das Feedback, um Dein Unternehmen auf das nächste Level zu bringen.

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Über den Autor:

Björn Mayer

Björn Mayer ist Gründer und Geschäftsführer von VIRALLY, der ersten und einzigen Growth Marketing-Agentur im D-A-CH-Raum, die sich exklusiv auf Referral Marketing konzentriert. Björn implementiert mit seinem Team virale Wachstumsstrategien für innovative Start-ups und eCommerce-Unternehmen. Björn hat Frameworks und Systeme wie den Proof-of-Virality, die Virale Company, Viral Offers und viele mehr entwickelt und perfektioniert.