Das Empfehlungsprogramm von Remitly: Stärken, Schwächen und Verbesserungspotenziale
Remitly ist ein führender internationaler Geldtransferdienst, der eine einfache und sichere Möglichkeit bietet, Geld in über 100 Länder zu senden. Mit seinem Empfehlungsprogramm möchte Remitly bestehende Nutzer dazu ermutigen, Freunde und Familie für den Service zu gewinnen – und dabei Prämien für beide Seiten zu schaffen.
Doch wie effektiv ist dieses Programm wirklich? Und wo liegen die Schwächen?
Wie funktioniert das Remitly-Empfehlungsprogramm?
- Freunde einladen:
Nutzer erhalten einen persönlichen Empfehlungslink, den sie mit Freunden oder Familienmitgliedern teilen können. Dies geschieht in der Regel über E-Mail, WhatsApp oder andere 1:1-Kommunikationskanäle. - Erstellung eines Kontos:
Die eingeladenen Personen melden sich über diesen Link an und erstellen ein Remitly-Konto. - Erste Überweisung:
Sobald der neue Nutzer eine erste Geldüberweisung erfolgreich durchführt, erhalten sowohl der Empfehlende als auch der Neukunde eine Prämie. - Limitierung:
Prämien können für bis zu 20 Empfehlungen gesammelt werden.
Was funktioniert gut?
- Einfache Struktur:
Das Programm ist leicht verständlich und funktioniert reibungslos. Nutzer müssen lediglich ihren Empfehlungslink teilen und können ohne großen Aufwand Prämien verdienen. - Beidseitiger Anreiz:
Sowohl der Empfehlende als auch der neue Nutzer profitieren vom Programm, was die Motivation steigert, sich zu registrieren und den Service auszuprobieren. - Gezielte Ansprache:
Da das Programm auf 1:1-Kommunikationskanäle setzt, kann es gezielt Personen ansprechen, die von dem Service tatsächlich profitieren könnten.
Kritikpunkte am Remitly-Empfehlungsprogramm
- Fehlende Viralität:
Das Programm richtet sich ausschließlich an „Freunde“, die über E-Mail, WhatsApp oder andere direkte Nachrichten erreicht werden können. Dies schließt virale Effekte sowie die Sichtbarkeit auf Social Media komplett aus. Es entstehen keine Closed Loops, in denen neue Kunden wiederum weitere Kunden anwerben – ein Kernelement erfolgreicher Empfehlungsprogramme. - Nicht sehr "sexy":
Ein Überweisungsservice hat wenig emotionalen oder lifestyle-bezogenen Reiz. Dadurch fehlt dem Programm eine wichtige Erfolgskomponente, die Nutzer dazu motiviert, das Programm aktiv zu bewerben oder stolz in sozialen Netzwerken zu teilen. - Maximale Empfehlungen:
Mit einer Begrenzung auf 20 erfolgreiche Empfehlungen limitiert Remitly die Möglichkeiten seiner engagiertesten Nutzer. Besonders aktive Teilnehmer könnten durch diese Obergrenze demotiviert werden. - Mangelnde Transparenz:
Die genaue Höhe der Prämien wird auf der Website nicht prominent kommuniziert. Potenzielle Teilnehmer könnten durch fehlende Klarheit abgeschreckt werden. - Fehlende Community-Dynamik:
Es gibt keine Mechanismen, um eine Community oder Bewegung rund um das Programm aufzubauen. Kunden werben zwar Freunde, aber es entsteht keine langfristige Verbindung zur Marke oder zwischen den Nutzern.
Was könnte Remitly verbessern?
- Einbindung von Social Media:
Das Programm könnte um virale Elemente erweitert werden, z. B. durch die Möglichkeit, den Empfehlungslink auf Social-Media-Plattformen zu teilen. Nutzer könnten zusätzlich belohnt werden, wenn ihre Posts Likes, Shares oder Kommentare generieren. - Erhöhung der Attraktivität:
Um den Überweisungsservice „sexier“ zu machen, könnten visuelle Geschichten über Erfolgsmomente von Nutzern geteilt werden – z. B. wie eine Überweisung Familien in der Ferne hilft. Diese Geschichten könnten emotional ansprechen und das Programm aufwerten. - Bewegung schaffen:
Remitly könnte eine Kampagne ins Leben rufen, die den Geldtransfer mit einem größeren Ziel verbindet, z. B. „Gemeinsam Familien unterstützen“ oder „Die Brücke zu deinen Liebsten“. Ein solcher emotionaler Kontext würde die Marke menschlicher machen. - Langfristige Bindung:
Remitly könnte die Prämienstruktur dynamischer gestalten, z. B. höhere Prämien für die 5., 10. oder 20. Empfehlung. Auch langfristige Boni für besonders aktive Nutzer wären sinnvoll. - Transparenz schaffen:
Die Höhe der Prämien und weitere Details des Programms sollten auf der Website klar und prominent kommuniziert werden, um Missverständnisse zu vermeiden und die Motivation zu steigern.
Fazit: Gute Basis, aber Luft nach oben
Das Empfehlungsprogramm von Remitly hat Potenzial, ist aber derzeit nicht optimal gestaltet. Die Konzentration auf 1:1-Kommunikationskanäle und die Limitierung auf 20 Empfehlungen schränken die Reichweite stark ein. Hinzu kommt, dass ein Überweisungsservice per se wenig emotionale oder virale Attraktivität besitzt.
Mit einer stärkeren Integration in Social Media, emotionalen Kampagnen und einer transparenteren sowie flexibleren Prämienstruktur könnte Remitly jedoch mehr aus seinem Programm machen. Vor allem durch die Schaffung einer Community oder Movement könnten langfristig mehr Nutzer gewonnen und gebunden werden.