Kann Mietz als "Tinder für Wohnungen" auch so viral wachsen wie das Vorbild aus der Dating-Welt? (Studie*)
Björn Mayer (BM): Jana, danke, dass du dir die Zeit nimmst. Mietz hat in kürzester Zeit eine beeindruckende NutzerInnenbasis aufgebaut – erst 20.000 im Februar 2024, und heute dürften es schon zwischen 30.000 und 50.000 sein. Herzlichen Glückwunsch! Bevor wir tiefer ins Thema einsteigen: Was war deine Motivation, Mietz zu gründen?
Jana Müller (JM): Vielen Dank, Björn! Die Idee hinter Mietz entstand aus persönlicher Frustration. Ich habe selbst oft Wohnungen gesucht und vermietet und war immer wieder überrascht, wie umständlich und altmodisch der Prozess ist. Mit Mietz wollte ich eine Plattform schaffen, die den gesamten Vermietungsprozess – von der Wohnungssuche bis zum rechtssicheren Vertrag – digitalisiert und für beide Seiten, MieterInnen und VermieterInnen, einfacher macht.
Wir haben uns bewusst als "Tinder für Wohnungen" positioniert. Dieses Konzept macht die Suche schneller, intuitiver und cooler – vor allem für jüngere NutzerInnen. Statt langwierige Inserate zu durchforsten, können unsere NutzerInnen per Swipe Wohnungen entdecken und direkt Kontakt aufnehmen. Gerade deshalb ist es so wichtig, virales Wachstum zu fördern, denn angesagte Apps leben von Empfehlungen und organischer Verbreitung.
Mietz: Mehr als eine Plattform – eine Vision für Wohnraum
BM: Dieses "Tinder für Wohnungen"-Konzept passt perfekt in die heutige Zeit. Aber ich glaube, hinter Mietz steckt noch mehr als eine coole Technologie. Ihr habt eine Vision, die über das Technische hinausgeht, oder?
JM: Absolut. Die Wohnraumsituation in Deutschland ist eine riesige Herausforderung – es gibt viel zu wenig verfügbaren Wohnraum. Unser Ziel mit Mietz ist es, diesen Zugang effizienter, gerechter und transparenter zu machen. Es geht nicht nur darum, Prozesse zu digitalisieren, sondern auch, echte Lösungen zu schaffen – für MieterInnen, die dringend eine Wohnung suchen, und VermieterInnen, die oft selbst mit hohen Anforderungen kämpfen.
Wir möchten mehr als eine Plattform sein. Mietz soll Teil eines Movements werden, das den Wohnungsmarkt langfristig verändert. Wir glauben daran, dass Technologie, kombiniert mit einer starken Community, echte Veränderungen bewirken kann.
Wie Mietz virales Wachstum fördern kann
BM: Diese Vision eines Movements passt perfekt zu viralen Ansätzen. Gerade Apps, die als cool und angesagt gelten, haben das Potenzial, durch Empfehlungen schnell zu wachsen. Ihr könntet das Movement in euer Konzept integrieren und eure NutzerInnen dazu motivieren, Teil der Lösung zu werden.
JM: Da sprichst du einen wichtigen Punkt an. Wir wissen, dass unsere NutzerInnen begeistert sind, und viele empfehlen uns bereits weiter. Aber wir haben bisher keine systematischen Mechanismen geschaffen, um das zu fördern. Wie könnten wir das konkret angehen?
BM: Hier ein paar Ansätze, die ich für euch sehe:
- Exklusive Vorteile für MieterInnen:
- MieterInnen, die die App teilen, könnten VIP-Zugang zu neuen Inseraten erhalten – beispielsweise 24 Stunden früher.
- Belohnungen für VermieterInnen:
- VermieterInnen, die andere VermieterInnen einladen, könnten Rabatte auf Inserate oder provisionsfreie Vermietungen erhalten.
- Punktesystem für das Movement:
- NutzerInnen könnten Punkte für jede Empfehlung sammeln, die sie gegen Gutscheine, Premium-Funktionen oder exklusive Vorteile eintauschen können.
- Personalisierte Erfolgsnachrichten:
- Wenn ein/e NutzerIn eine Wohnung erfolgreich gefunden oder vermietet hat, könnte eine automatisierte Nachricht sie motivieren, diesen Erfolg zu teilen – mit personalisierten Links.
JM: Diese Ansätze klingen sehr spannend. Besonders die Idee mit den VIP-Zugängen und dem Punktesystem passt gut zu unserer Zielgruppe. Wie würdest du die Wirkung solcher Mechanismen messen?
Erwartungen an virales Wachstum: Die Zahlen sprechen für sich
BM: Mit eurer bestehenden Basis von 30.000 bis 50.000 NutzerInnen habt ihr bereits eine hervorragende Grundlage. Eine Aktivierungsrate von 20 % bis 30 % ist realistisch, besonders bei einer so angesagten App wie Mietz.
- 20 % aktive ReferrerInnen: 6.000 bis 10.000 NutzerInnen, die die App aktiv weiterempfehlen.
- 30 % aktive ReferrerInnen: 9.000 bis 15.000 NutzerInnen, die Empfehlungen aussprechen.
Wenn jede/r dieser aktiven NutzerInnen im Schnitt 2 bis 3 neue NutzerInnen einlädt, könntet ihr eure NutzerInnenbasis um 18.000 bis 45.000 neue NutzerInnen erweitern – allein durch Empfehlungsmarketing.
JM: Diese Zahlen sind unglaublich motivierend. Aber was passiert, wenn wir keine viralen Loops erreichen? Gibt es trotzdem einen Nutzen?
BM: Absolut. Selbst wenn der virale Loop nicht vollständig geschlossen wird, könntet ihr durch solche Mechanismen eine Vielzahl neuer Leads und Geschäftsmöglichkeiten generieren. Das Tolle an Empfehlungsmarketing ist, dass es extrem kosteneffizient ist. Eine einfache ASK-Kampagne, bei der ihr eure NutzerInnen fragt, was sie motivieren würde, könnte euch wertvolle Einblicke liefern – fast ohne Kosten.
Der Schlüssel: Das Movement als Antrieb
BM: Das Besondere bei euch ist, dass ihr mit Mietz nicht nur eine Plattform, sondern eine Bewegung schafft. Die Wohnraumkrise betrifft uns alle, und ihr habt die Chance, eure NutzerInnen als aktive MitgestalterInnen einzubinden.
JM: Genau das ist unser Ziel. Wir möchten, dass unsere NutzerInnen das Gefühl haben, Teil einer größeren Lösung zu sein – sei es durch Empfehlungen, durch den Austausch in einer Community oder durch Feedback, das uns hilft, Mietz noch besser zu machen.
Fazit: Eine App mit Potenzial für exponentielles Wachstum
BM: Jana, ich bin überzeugt, dass Mietz nicht nur eine Plattform, sondern eine Bewegung werden kann. Euer Ziel, den Wohnungsmarkt effizienter, moderner und menschlicher zu machen, spricht die aktuelle Wohnraumkrise direkt an. Wenn ihr eure NutzerInnen stärker einbindet und Referral Marketing systematisch umsetzt, könnt ihr exponentielles Wachstum erzielen und gleichzeitig Teil der Lösung sein.
JM: Vielen Dank, Björn. Deine Ideen und Perspektiven sind unglaublich wertvoll. Ich freue mich darauf, diese Ansätze mit meinem Team zu besprechen – vor allem, wie wir unsere Vision eines Movements noch stärker in unser Konzept integrieren können.
BM: Es war mir eine Freude, Jana. Mietz hat riesiges Potenzial, und ich bin sicher, dass ihr mit diesen Ansätzen noch schneller wachsen könnt. Ich freue mich, wenn wir euch auf diesem Weg begleiten können! 😊
Zusatz: Der "Tinder für Wohnungen"-Faktor
Die Positionierung von Mietz als "Tinder für Wohnungen" macht die App nicht nur extrem angesagt, sondern gibt ihr auch eine besondere Coolness und Attraktivität. Diese moderne Ausrichtung bietet die perfekte Grundlage, um virales Wachstum zu fördern – denn NutzerInnen teilen gerne etwas, das trendy und leicht zugänglich ist.